Die Anlage als Festgeld lohnt sich vor allem für Anleger, die einen großen Wert auf Sicherheit legen. Zudem haben sich die Zinsen für Festgeldanlagen in jüngster Zeit sehr positiv entwickelt. Bevor man sich für die Eröffnung eines Festgeldkontos entscheidet, gilt es jedoch verschiedene Überlegungen anzustellen. Die folgenden Festgeld FAQ geben Informationen über die wichtigen Punkte, die bei einer Festgeldanlage beachtet werden sollten.
Festgeld FAQ: Fragen und Antworten zur Festgeldanlage
Bis zu welchem Betrag ist Einlage beim Festgeld abgesichert?
Die Einlagen auf Festgeldkonten unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung. Diese ist für alle Banken mit einem Sitz innerhalb der Europäischen Union bindend. Seit dem 01.01.2011 sind dadurch alle Einlagen und Zinsen bis zu einem Betrag von 100.000 Euro zu 100 Prozent abgesichert. Dieser Betrag gilt pro getätigter Anlage und Inhaber des Festgeldkontos. Bei Gemeinschaftskonten, die auf den Namen mehrerer Personen geführt werden, hat also jeder Kontoinhaber einen Anspruch auf die volle Einlagensicherung für seinen Anteil an der Einlage. Die gesetzliche Einlagensicherung sichert die Beträge für den Fall ab, dass die Bank beispielsweise aufgrund einer Insolvenz nicht in der Lage ist, diese an den Anleger zurückzuzahlen.
Neben der gesetzlichen Einlagensicherung gehören die meisten in Deutschland ansässigen Banken noch einem privaten Einlagensicherungsfonds an. Dadurch sind Beträge bis zu 30 Prozent des Eigenkapitalanteils der jeweiligen Bank abgesichert. Allerdings gibt es für die freiwillige Einlagensicherung keine gesetzliche Garantie. Vorsichtig sollten Anleger nur dann sein, wenn sie Geld bei einer Bank außerhalb der EU anlegen. Hier greift die gesetzliche Einlagensicherung nicht. Vor der Eröffnung eines Festgeldkontos sollte man sich deshalb immer genau über die jeweilige Einlagensicherung informieren.
Was bringt ein Festgeldvergleich?
Fast alle Geldinstitute bieten heutzutage auch eine Anlage als Festgeld an. Aus diesem Grund ist das Angebot sehr groß und für den Anleger oftmals nur schwer zu überblicken. Zudem weichen die Konditionen der verschiedenen Banken zum Teil recht deutlich voneinander ab. Der Vorteil eines Festgeldvergleichs liegt vor allem darin, dass man damit die Angebote einer Vielzahl verschiedener Banken in kurzer Zeit miteinander vergleichen kann. Dazu ist der Vergleich absolut kostenlos, unverbindlich und vor allen Dingen auch unabhängig. Durch die Eingabe des Anlagebetrags und der gewünschten Laufzeit werden auch nur die Banken angezeigt, welche für die eingegebene Kombination auch ein Festgeldkonto anbieten. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn kleinere Beträge angelegt werden sollen, da bei den meisten Banken eine gewisse Mindestanlage gefordert wird. Als weitere erhält der Nutzer direkt ausgerechnet, welche Rendite das jeweilige Festgeldkonto einbringt und welche Einlagensicherung dabei besteht. Nach dem Vergleich lässt sich das gewünschte Festgeldkonto dann direkt online eröffnen. Alle Angebote werden übersichtlich nach dem jeweils angebotenen Zinssatz aufgelistet.
Gilt für das Festgeldkonto eine bestimmte Mindesteinlage?
Festgeldkonten können in der Regel erst ab einer bestimmten Mindesteinlage eröffnet werden. Wie hoch diese ist, hängt von der jeweiligen Bank ab. In der Regel wird ein Mindestbetrag von 2500 bis 5000 Euro verlangt. Einige Institute bieten das Festgeldkonto jedoch auch schon ab einem Betrag von 500 Euro an. Am einfachsten findet man dies mittels eines Festgeldvergleichs heraus. Einfach den gewünschten Anlagebetrag und die Laufzeit in den Festgeldrechner eingeben und dieser ermittelt sofort die verfügbaren Angebote für die entsprechende Anlagesumme.
Sind Festgeldanlagen auf einen bestimmten Betrag begrenzt?
In den meisten Fällen ist der Anlagebetrag beim Festgeldkonto nicht begrenzt. Jedoch ist es in der Regel so, dass die der Zinssatz ab einem bestimmten Betrag nur noch sehr geringfügig steigt oder sogar geringer wird. Erfahrungen zeigen, dass bei Anlagebeträgen bis zu 10.000 Euro zumeist die attraktivsten Zinsstaffelungen bestehen. Bei besonders hohen Beträgen sollten Anleger zudem auf die entsprechende Einlagensicherung achten.
Kann man beim Festgeld vorzeitig über das Kapital verfügen?
Bei der Eröffnung eines Festgeldkontos wird zwischen der Bank und dem Kunden die Laufzeit vertraglich vereinbart. Dafür erhält der Kunde für die gesamte Zeit eine garantierte Verzinsung. Da die Bank das eingesetzte Kapital für die gesamte Laufzeit fest einplant, ist eine vorzeitige Kündigung beim Festgeldkonto nicht vorgesehen. Wer in die unangenehme Lage kommt, vorzeitig über den angelegten Betrag verfügen zu müssen, ist in diesem Fall auf ein kulantes Verhalten der Bank angewiesen. Allerdings lässt diese sich eine vorzeitige Kündigung des Festgeldkontos entsprechend bezahlen. Wenn sich die Bank sehr kulant zeigt, dann erhält der Anleger zumindest noch sein eingesetztes Kapital in voller Höhe zurück. Sind bereits Zinsen an den Kunden geflossen worden, so werden diese bei einer Auszahlung des Anlagebetrages entsprechend verrechnet. Im ungünstigsten Fall verlangt die Bank zudem noch eine separate Gebühr, wodurch die Anlage dann zu einem echten Minusgeschäft wird. Aus diesem Grunde sollte eine vorzeitige Kündigung nur im absoluten Notfall in Erwägung gezogen werden.
Welche Möglichkeiten bestehen am Ende der Laufzeit?
Neigt sich die Laufzeit dem Ende, so hat der Anleger generell zwei Möglichkeiten. Er kann zum einen das Festgeldkonto kündigen und sich den Betrag inkl. Zinsen auszahlen lassen. Für den Fall, dass er den Betrag nicht dringend benötigt kann, er die Anlage jedoch auch um eine neue Laufzeit verlängern. Die meisten Banken senden dem Kunden vor Ablauf ein entsprechendes Angebot über eine Verlängerung zu. Wem dieses Angebot zusagt, braucht in der Regel lediglich das beigefügte Antwortformular unterschrieben an die Bank zurückzusenden. Soll das Festgeldkonto gekündigt werden, ist es wichtig, sich rechtzeitig über die jeweiligen Kündigungsfristen zu informieren. Werden diese nämlich versäumt verlängert sich die Anlage automatisch nochmals um dieselbe Laufzeit. Der Kunde erhält dann den zum jeweiligen Zeitpunkt gültigen Zinssatz. Bei einigen Instituten endet das Festgeldkonto mit Ablauf auch automatisch und muss nicht extra gekündigt werden. Die benötigten Informationen finden sich in den jeweiligen Vertragsbedingungen der Bank.
Entstehen bei einem Festgeldkonto Gebühren?
Das Festgeldkonto wird heutzutage von allen Banken kostenfrei angeboten. Das bedeutet, weder für die Eröffnung noch für die Verwaltung oder Kündigung werden von der Bank Gebühren berechnet. Der einzige Fall bei dem für ein Festgeldkonto Gebühren entstehen können, ist bei einer vorzeitigen Kündigung vor dem vertraglichen Laufzeitende.
Müssen die Einnahmen beim Festgeldkonto versteuert werden?
Wie alle Kapitalerträge unterliegen auch die Zinseinnahmen aus einem Festgeldkonto der pauschalen Abgeltungssteuer. Diese liegt aktuell bei 25 Prozent und wird direkt durch das jeweilige Geldinstitut an das zuständige Finanzamt abgeführt. . Dazu kommen noch der Solidaritätszuschlag sowie eine eventuelle Kirchensteuer. Allerdings sind die Einnahmen bis zu einem Betrag von 801 Euro pro Jahr steuerfrei. Für gemeinsam veranlagen Ehepaaren gilt ein doppelter Freibetrag von 1602 Euro. Um den Freibetrag in Anspruch zu nehmen. Muss bei der betreffenden Bank rechtzeitig ein Freistellungsauftrag eingereicht werden. Es besteht auch die Möglichkeit, den jeweiligen Freibetrag auf mehrere Banken zu verteilen. Wichtig ist nur, dass dieser rechtzeitig bei der Bank vorliegt, da diese sonst gesetzlich verpflichtet ist, die Steuern abzuführen. Es ist deshalb zu empfehlen, den Freistellungsauftrag direkt bei der Eröffnung des Festgeldkontos einzureichen.
Für welche Beträge ist eine Anlage als Festgeld sinnvoll?
Ein Festgeldkonto kann für alle Beträge sinnvoll sein, welche über der jeweiligen Mindesteinlage liegen. Dies hängt immer von den jeweiligen Angeboten der verschiedenen Banken ab. Erfahrungen zeigen jedoch, dass die Rendite bei sehr geringen sowie sehr hohen Beträgen zumeist geringer ausfällt. Ideal geeignet sich zumeist Anlagen von etwa 10.000 Euro. Wer größere Beträge anlegen möchte, kann diese jederzeit auch auf mehrere Festgeldkonten verteilen. Wichtig ist dabei immer, dass man den angelegten Betrag für die gewählte Laufzeit auch wirklich entbehren kann. Während der Laufzeit ist ein Zugriff in der Regel nicht möglich. Erklärt sich die Bank zu einer vorzeitigen Kündigung bereit, ist dies zumeist mit einem hohen finanziellen Nachteil verbunden.
Wann werden die Zinsen ausgezahlt?
Die Termine der Zinszahlung hängen von den Bedingungen der jeweiligen Bank ab. Bei kurzfristigen Anlagen erfolgt diese in der Regel zum Ende der Laufzeit. Wurde eine Laufzeit von mehreren Jahren vereinbart, so ist auch eine jährliche Auszahlung der Zinsen möglich. Dies ist für den Anleger vor allem dann vorteilhaft, wenn er die Zinserträge auf dem Konto belässt und so durch den Zinseszinseffekt profitiert. Mit dem Festgeldvergleich wird zu jedem Angebot auch die zu erzielende Rendite angezeigt. Dabei sind die Termine der Zinszahlungen bereits berücksichtigt, sofern der Kunde keine Auszahlung beantragt hat und die Zinsen auf dem Festgeldkonto belässt.